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Kernaussagen der Konferenz Politik gegen Hunger VIII, 2010

Kernaussagen der Konferenz

1. Gemeinsame Verantwortung erfordert koordiniertes Handeln im Rahmen des CFS als globale Plattform

Anna Lartey im Gespräch. Foto: Bernd Eidenmüller

Der CFS (Ausschuss für Welternährungssicherung - Committee on World Food Security) wurde durch die Konferenz als die Plattform zur globalen Koordination zum Thema Nahrungssicherung und Ernährung gestärkt. Der partizipative Ansatz des erneuerten CFS, der bei der Ausgestaltung der Welternährungspolitik die Einbeziehung aller relevanten Akteure – nicht nur Regierungen und Vereinte Nationen, sondern auch Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft – ermöglicht, wurde sehr positiv bewertet. Der CFS müsse nun den hohen Erwartungen durch konkrete Arbeitsergebnisse gerecht werden. Gefordert wurde diesbezüglich abschließende Beschlüsse über die Entscheidungsarchitektur (High Level Panel of Experts, Civil Society Organization Mechanism), eine Entscheidung über den Prozess zur Erarbeitung des Global Strategic Framework for Food Security and Nutrition, die Einnahme einer Führungsrolle des CFS bei der Ausarbeitung (Mapping) von Ernährungssicherungsstrategien sowie signifikante Fortschritte bei relevanten, schwierigen Themen wie dem Zugang von benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu produktiven Ressourcen wie Land.

2. Nationale, regionale, lokale und globale Ernährungssicherungsstrategien miteinander verzahnen und am Recht auf Nahrung ausrichten

Hervorgehoben wurde die Notwendigkeit einer engen Verzahnung der globalen mit der regionalen, nationalen und lokalen Ebene. Hierzu habe der CFS den Auftrag, zunächst die bereits funktionierenden nationalen und regionalen best practices in den Blick zu nehmen und auf diesen aufzubauen. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde die Bedeutung des Rechts auf Nahrung und der erforderlichen Rechenschaftspflicht (accountability) ausdrücklich hervorgehoben. Gefordert wurde, das Recht auf Nahrung zu einem Leitmotiv des von CFS zu erarbeitenden Global Strategic Framework zu erklären sowie einen Monitoring-Mechanismus beim CFS zu schaffen, der die Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf Nahrung als Messlatte anlege. Verschiedentlich wurde eine Fokussierung der Ernährungssicherungsstrategien auf die Aspekte Gender und Jugend angemahnt.

Der Prozess zur Erarbeitung von Freiwilligen Leitlinien zur verantwortungsvollen Verwaltung von Boden- und Landnutzungsrechten und anderen natürlichen Ressourcen (Voluntary Guidelines for Responsible Governance of Tenure of Land and other Natural Resources) in der FAO wurde einhellig unterstützt.

3. Rahmenbedingungen für verantwortungsvolles privatwirtschaftliches Engagement schaffen und Zugang zu Land verbessern

Konferenzsaal. Foto: Bernd Eidenmüller

Im Rahmen der Diskussion über verantwortliches Engagement der Privatwirtschaft wurde anerkannt, dass private Investitionen eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Ernährungssicherung leisten können, sofern sie auf eine Verbesserung von Einkommen und Beschäftigung der lokalen Bevölkerung, die Steigerung der Nahrungsmittelproduktion und die Verbesserung des Zugangs zu Nahrung ausgerichtet sind.

Zur Förderung der Ernährungssicherung sollte die Zusammenarbeit zwischen dem Privatsektor, den Regierungen, der lokalen Bevölkerung und der Zivilgesellschaft gestärkt werden.

4. Aspekte der Ernährung in Strategien zur Hungerbekämpfung einbeziehen

Einstimmige Unterstützung fand der Ansatz, den Aspekt der bedarfsgerechten und gesundheitsförderlichen Ernährung (nutrition) künftig stärker in Nahrungssicherungs-Strategien einzubringen. Dazu bedarf es unter anderem der Entwicklung einheitlicher Standards und Indikatoren, die sich auch auf menschenrechtliche und Gender-Aspekte beziehen und der erforderlichen Zusammenschau von Nahrungssicherung, Gesundheit und Fürsorge Rechnung tragen. Darüber hinaus sollten CFS und der Ständige VN-Ausschuss für Ernährung (UN Standing Committee on Nutrition, SCN) eng zusammenarbeiten. Auch eine Stärkung des SCN könnte von Nutzen sein.

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